06.11.: WDR streicht Hänneschen aus dem Programm

Der WDR hat Hänneschen-Intendantin Frauke Kemmerling mitgeteilt, dass der Sender plant, von der Session 2017 an auf die Fernsehaufzeichnung der beliebten Puppensitzung des Hänneschen-Theaters zu verzichten.

Als Hauptgrund dafür gibt der WDR „notwendige Sparanstrengungen“ im Haus an. Es habe sich in der Vergangenheit laut WDR gezeigt, dass das Programm des Hänneschen-Theaters – durchweg auf Kölsch dargeboten – seine Fans vorrangig im Kölner Raum gefunden habe, aber nicht mehr im gesamten Sendegebiet des WDR.

Seit Februar 1982 überträgt das WDR Fernsehen Aufführungen aus dem Hänneschen-Theater. Schon in den 70er Jahren waren auch Abendstücke im Programm, dann hat sich die Übertragungstätigkeit auf die karnevalistische Puppensitzung des Theaters beschränkt.

Initiator der damaligen Produktionen war der mittlerweile pensionierte WDR-Redakteur Kurt Brünler – auch heute noch ein glühender Fan des Hänneschen-Theaters und regelmäßiger Besucher der Premieren. Die Hänneschen-Intendanten Berni Klinkenberg und Gérard Schmidt waren zusammen mit Brünler die „Gründungsväter“ der WDR-Übertragungen, die zu einem vollen Erfolg wurden und den Bekanntheitsgrad des Hänneschen-Theaters enorm steigerten.

Da die Puppensitzung je nach Session mit 35 bis 70 Vorstellungen nicht annähernd die Nachfrage nach Karten befriedigen kann, war die Ausstrahlung im WDR stets eine gute Möglichkeit für alle Fans der Knollendorfer, doch noch in den Genuss der Hänneschen-Sitzung zu kommen. Als schwierig erwiesen sich dabei in den letzten Jahren die Sendezeiten: Karnevalssonntag am späten Abend und Karnevalsdienstag am frühen Morgen. Dass zu diesen Zeiten keine hervorragenden „Quoten“ erzielt werden konnten, liegt in der Natur der Dinge.

Genau dies wird nun vom WDR als einer der Gründe herangezogen, um die Puppensitzung aus dem Programm zu nehmen. Der WDR müsse sparen – und nun treffe es leider das Hänneschen-Theater, heißt es weiter.

Hänneschen-Intendantin Frauke Kemmerling und die ganze Belegschaft des städtischen Traditionstheaters sind betroffen und sehr traurig – „vor allem, weil der WDR der richtige Sendepartner ist und wir uns doch beide auf dem Wege der Verjüngung und das Hänneschen-Theater auch auf neuen, spannenden künstlerischen Wegen befindet“.

Auch der Vorstand des Fördervereins der Freunde des Hänneschen-Theaters e. V. reagierte sehr überrascht und enttäuscht. Vorstandsmit-glied Josef Hastrich (Kreissparkasse Köln) und Intendantin Frauke Kemmerling sind sich einig: Sollte es bei dieser Entscheidung tatsächlich bleiben, so wäre dies ein großer Verlust für das Hänneschen-Theater.

(Quelle: Pressemitteilung des Hänneschen-Theater)

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