12.11.: Licht und Schatten der Sessionseröffnung

Mehrere Zehntausend Karnevalisten haben am Mittwoch (11. November) den Sessionsauftakt in der Kölner Innenstadt gefeiert. Bereits gegen 10.15 Uhr war der Heumarkt "rappelvoll" mit schunkelnden und singenden Karnevalfans.

Die Schattenseite des gestrigen Tages ist der Tod einer Kölnerin (51). Nach bisherigen Ermittlungen stürzte die 51-Jährige nach Mitternacht ohne Fremdeinwirkung in einer Gaststätte die Treppe hinunter. Hierbei zog sie sich so schwere Verletzungen zu, dass sie wenig später im Krankenhaus verstarb.

Schwer verletzt wurde ein Mann (43) in der Nacht zu heute in ein Kölner Krankenhaus eingeliefert. Nach Angaben der Freundin (35) des Verletzten war sie gestern gemeinsam mit ihrem Partner auf dem Weg nach Hause. "Wir gingen über die Severinstraße. Dabei habe ich gesehen, wie ein Mann in einen Hauseingang urinierte. Ich habe den Unbekannten angesprochen und gebeten, dies zu unterlassen", schilderte die 35-Jährige bei der Anzeigenaufnahme. "Als ich mich umdrehte, lag mein Freund auf dem Gehweg und blutete", gab die Zeugin weiter an. Der Unbekannte flüchtete mit zwei Begleitern vom Tatort, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Ein junges Paar eilte dem Geschädigten zur Hilfe. Die Personalien der beiden Helfer sind nicht bekannt.

Die Polizei Köln bittet Zeugen, insbesondere das hilfsbereite Pärchen, sich unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder per E-Mail an das zuständige Kriminalkommissariat 51 zu wenden.

Auch Taschendiebe haben gestern wieder ihre Chance auf "fette Beute" gewittert - allerdings nicht mit den Zivilfahndern gerechnet. Die Beamten nahmen insgesamt 20 polizeibekannte Taschendiebe vorläufig fest. "Die Diebe nutzen das Gedränge sowie die Alkoholisierung ihrer potentiellen Opfer aus, um an deren Wertsachen zu gelangen. Wir empfehlen grundsätzlich, Wertgegenstände nicht mit ins Getümmel zu nehmen, sondern zu Hause zu lassen", so der Einsatzleiter der Polizei Köln, Polizeidirektor Peter Römers.

Die Beamten erteilten insgesamt 139 (43) Platzverweise, 70 (47) Personen mussten in Gewahrsam genommen werden (Vorjahreszahlen in Klammern). Die Polizisten leiteten 128 (55) Strafverfahren ein - unter anderem wegen Körperverletzungsdelikten, Sachbeschädigung, Taschendiebstahl, Raub und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. 16 (18) Straftäter wurden festgenommen.

"Die große Masse hat gestern friedlich gefeiert", so Römers. "In den Fällen, in denen sich jemand nicht an die Regeln gehalten hat, waren wir schnell vor Ort und haben konsequent durchgegriffen. Dies spiegelt sich auch in der Einsatzstatistik wider."

(Quelle: Pressemitteilung der Polizei Köln)

Der zunächst ruhige und entspannte Einsatzverlauf der Kölner Bundespolizei änderte sich in den Abendstunden des 11.11.2015; 28 Diebstähle, 5 Körperverletzungen, Beleidigungen, Bedrohungen und ein brutaler Angriff auf eine Reisende begleiteten die Einsatzkräfte.

Neben den alltäglichen Diebstählen wurde einem 30-jährigen Jecken von einer unbekannten Diebin das iPhone aus der Hosentasche gezogen. Als er dies bemerkte und sich zu ihr umdrehte, trat sie ihm in die Genitalien und rannte davon.

Gegen Abend wurde eine 47-jährige Reisende auf dem Bahnhofsvorplatz niedergeschlagen. Zwei unbekannte Täter entwendeten unerkannt ihre Geldbörse mit 280 Euro Bargeld sowie ihr Smartphone. Die Täter flohen in Richtung Innenstadt. Die Geschädigte klagte über Schmerzen im Kopfbereich. Eine Nahbereichsfahndung verlief ohne Erfolg.

Im weiteren Verlauf wurde ein 28-jähriger Reisender aus Aachen am Bahnsteig 8 ohne Vorwarnung von einem unbekannten Mann ins Gesicht getreten. Auch dieser Täter konnte unerkannt flüchten.

Weiterhin kam es Breslauer Platz zu einer Bedrohung mit einem Messer. Ein unbekannter Täter blieb flüchtig

Alle Hände voll zu tun hatte die Bundespolizei ebenfalls am Bahnhof Köln Süd: Die "Karnevalsjecken" nahmen lebensgefährliche Abkürzungen über die Gleise. Dadurch mussten die Bahnstrecken in Richtung Bonn sowie zum Kölner Hauptbahnhof in der Zeit von 17:45 Uhr bis 23:45 Uhr teilweise gesperrt werden. Die Bundespolizei erteilte knapp 100 Verwarngelder wegen Gleisüberschreiten und Verunreinigungen.

(Quelle: Pressemitteilung der Bundespolizei St. Augustin)

11.11.: Erste Bilanz der Polizei und Bundespolizei
14.11.: Die zweite Runde Sessionseröffnungen